
Erbe
Die Geschichte der Emosson-Staudämme
Kennen Sie die Geheimnisse von Emosson? Ein Blick in die Geschichte dieses Ortes offenbart, was sich hinter der Landschaft verbirgt.
1, 2, 3 Staudämme – eine Geschichte von Wasser und Strom
Staumauer von Barberine
Die älteste und unscheinbarste: 1925 gebaut, um das Netz der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zu elektrifizieren. Heute liegt sie unter dem Lac d’Emosson. Im Frühling, wenn der Wasserstand niedrig ist, taucht ihr oberer Teil wieder auf – ein seltener Einblick in ein historisches Bauwerk.
Sehen Sie einige Bilder der verborgenen Staumauer von Barberine.
Staumauer von Vieux-Emosson
In den 1950er-Jahren wurde aufgrund des steigenden Strombedarfs ein neuer Damm 300 Meter höher gebaut: die Staumauer von Vieux-Emosson, fertiggestellt 1955. Sie bildet ein zweites, unabhängiges Becken.
Eine Wanderung zur Berghütte Vieux-Emosson bietet einen schönen Blick auf den See und den Damm.
Staumauer von Emosson
1975 wurde ein dritter, deutlich grösserer Damm gebaut: die Staumauer von Emosson. Sie ist heute das zweitgrösste künstliche Wasserreservoir der Schweiz. Für den Bau wurde die französisch-schweizerische Grenze verlegt, und die Staumauer von Barberine wurde vollständig überflutet.
Eine Führung durch die Staumauer ermöglicht einen Blick ins Innere des Betonriesen.
Das historische Kraftwerk von Le Châtelard
Bereits am Ausgangspunkt der Standseilbahn sichtbar: das Kraftwerk aus lokalem Stein ist noch heute in Betrieb. Es nutzt das Wasser des Emosson-Stausees zur Stromversorgung der SBB.
Im Innern erzählt das Wasserkraftmuseum SBB Châtelard–Barberine die Geschichte der Elektrifizierung in der Region.
Und heute?
Unter den Bergen von Emosson liegt eines der leistungsstärksten Wasserkraftwerke Europas. In 600 Metern Tiefe trägt das Kraftwerk Nant de Drance wesentlich zur Stabilität des europäischen Stromnetzes bei.
Die Stauseen von Emosson und Vieux-Emosson sind in einem geschlossenen Pumpspeichersystem miteinander verbunden. Bei Stromüberschuss wird Wasser nach oben gepumpt, bei hohem Bedarf zur Stromerzeugung wieder abgelassen.
Und das alles geschieht unterirdisch – im völligen Stillen der Berge.
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